Feiler Artinger O.S. Olé Bio Welschriesling 2020

Das Weingut Feiler-Artinger steht seit 2013 unter der Führung von Kurt Feiler und seiner Frau Katrin. An ihrer Seite: Hans und Inge, die bis heute mit ruhiger Hand und wachem Blick begleiten. 27 Hektar liegen in den besten Ruster Rieden – ein Mosaik aus Sorten, das typisch für die Region und ihre Tradition ist. Die Familie arbeitet seit 2008 konsequent nach Respekt-Biodyn, im Einklang mit Boden, Klima und der inneren Logik des Weingartens. Die Riede liefern Trauben, die nicht laut sein müssen, um Charakter zu zeigen. Im Keller gilt Reduktion als Haltung: weniger Technik, mehr Vertrauen. Genau aus dieser Idee entsteht O.S. Olé Bio – die Linie für Natural Wines, für Oranges, für Weine, die bewusst außerhalb der üblichen Kategorien stehen.

O.S. Olé Bio ist Feiler-Artingers Bühne für Orange Wines – und dieser 2020er zeigt, was Welschriesling kann, wenn er Freiheit bekommt. Die Trauben werden per Hand gelesen, gerebelt und spontan vergoren. Eine Woche Maische, dann ein früher Abpresszeitpunkt mitten in der Gärung. Der Wein gärt weiter in Amphore und gebrauchtem Barrique, ruht zwölf Monate auf der Feinhefe und wird anschließend unfiltriert in den Stahltank gezogen. Kein Schwefel – nie. Die Textur entsteht aus Zeit, nicht aus Technik. Das leuchtende Orangegold verrät bereits, wohin die Reise geht: Struktur, Würze, Eigenständigkeit. Ein Wein, der die Sorte neu denkt und den Übergang zur Sensorik mit einem salzigen Flüstern einleitet.

Der Duft erinnert an getrocknete Blüten, Orangenzesten und einen Hauch rauchiger Kräuter. Dazu leise Tropenfrucht und ein karger, mineralischer Puls. Am Gaumen wirkt der Wein seidig, engmaschig, mit feiner Säure und einem nussigen Echo. Das Mouthfeel ist klar, straff und dennoch geschmeidig – wie ein warmer Stein, über den Wasser läuft. Im Finale gelbe Frucht, ein salziger Zug und feinwürziger Nachhall. Präzise. Animierend. Ein Orange Wine mit Haltung, nicht mit Lautstärke.

Dieser O.S. Olé Bio fühlt sich wohl neben stark gewürzten Gerichten, gern auch scharf – etwa Glasnudelsalat mit Chili, gebratener Pak Choi oder rotem Curry. Klassischer geht es mit gegrilltem Fisch oder geräuchertem Gemüse. Perfekt bei 12 °C, ohne Dekantieren, und mit Potenzial bis 2038. Ideal für Menschen, die neugierig trinken – und Abende mögen, an denen Wein nicht begleitet, sondern mitredet.