Tolle Flaschen im Montafon

Vergangenes Wochenende war ich mit einem guten Freund in Partenen – einem abgelegenen Ort in den Alpen, still, klar und genau richtig, um wieder einmal in Ruhe Wein zu trinken. Und damit meine ich: nicht verkosten, nicht analysieren, nicht verkaufen – sondern genießen.

Wir haben uns Zeit gelassen. Jede Flasche über mehrere Tage hinweg im Glas beobachtet. In dieser Langsamkeit habe ich etwas wiedergefunden, was im Alltags untergegangen ist: die Freude am Weintrinken. In den letzten Monate haben wir Weine oft zu Tode analysiert und die Fehler gesucht. Das hat mir teilweise die Freude am Wein genommen.

Ein schöner Moment war der direkte Vergleich zweier Weine aus völlig unterschiedlichen Regionen – mit erstaunlich ähnlicher Sprache.

Der Chardonnay ‚Les Brûlées‘ 2020 von der Domaine de Saint Pierre aus dem Jura:
Reduktiv, salzig, präzise. Ein Weißwein, der die karge Mineralität seines Bodens ins Glas transportiert und viel über seine Struktur beeindruckt.

Und dann – fast wie ein Echo davon – der Weißburgunder von Lichtenberger González, Leithaberg:
Kühl, kalkig, strukturiert. Weniger laut, aber mit einer ähnlich druckvollen Tiefe. Beide Weine verbindet diese steinige Klarheit, diese Mischung aus Spannung und Zurückhaltung. Für mich: zwei große Weißweine, zwei unterschiedliche Regionen, eine gemeinsame Haltung. Bald bei uns im Shop zu kaufen.

Besonders gefreut hat mich auch, dass wir den Vorderberg 2019 von Lichtenberger González geöffnet haben.
Ein Wein, der mit Luft richtig in Fahrt kommt – fest, tiefgründig, mit beeindruckendem Reifepotenzial. Für mich einer der großen Blaufränkisch aus Österreich. Durch die Lese vor Ort habe ich eine besondere Beziehung zu dem Wein. Zudem haben wir den Trollinger von Jonas Heid zu einer Jausenplatte leicht gekühlt getrunken. Super cooles Match!

Von beiden Weinen haben wir noch ein paar Restflaschen im Shop – wer sie probieren möchte, sollte bald zuschlagen.

Weitere Highlights des Wochenendes:

  • Envinate Táganan Tinto 2020 – vulkanische Reduktion, kernig, würzig.
  • Hofgut Falkenstein Gisela 2019 – Saar-Riesling mit vibrierender Säure und beeindruckender Klarheit.
  • Huber Spätburgunder Alte Reben 2018 – samtig, balanciert, mit Tiefgang.

Was bleibt?
Ein Wochenende, das mich daran erinnert hat, warum ich das alles überhaupt mache. Wein ist kein Produkt. Es ist Genuss. Es ist ein Dialog. Und genau diesen möchten wir bei perduesch.de weiterführen.