Dieses Wochenende war mein Vater für eine Nacht in Geisenheim zu Besuch – kurzer Aufenthalt, aber wir haben das Beste draus gemacht.
Zusammen mit meinem Mitbewohner (Schweizer, Weinliebhaber, und generell ein recht entspannter Typ) haben wir den Nachmittag am Rhein verbracht. Das Wetter? Perfekt. Sonne, leichter Wind, und viele Frachtschiffe im Hintergrund. Dazu gab es Saint Aubin 2022 von Pierre-Yves Colin-Morey. Da saßen wir dann ab und zu nur da, haben auf das Wasser und einfach nur genossen. Anschließend haben wir zu dritt Boule gespielt – recht locker und ohne Ehrgeiz. Das ganz hatte schon etwas Urlaubsfeeling. Die typische Rheingau Schorle vom angrenzenden Weinstand hat das Ambiente noch abgerundet.
Abends ging’s dann in unserer WG-Küche weiter – und da wurde es richtig lecker. Die Österreicher werden bei dem Wort die Augen verdrehen. Wir haben eine ordentliche Käseplatte aufgefahren: von würzig bis mild, von cremig bis krümelig. Aber das Highlight war definitiv die Weinbegleitung. Da hat mein Mitbewohner nämlich tief in die Schatzkiste gegriffen.
Los ging’s mit mit 3 Schweizer Pinot Noirs, welche er uns stolz präsentierte. Super elegant & frisch – ganz anders als die „lauten“ Rotweine. Ich steh da schon drauf. Mein Vater war auch sofort Fan.
Und dann – haltet euch fest – kamen ein paar absolute Knaller auf den Tisch:
- Grüner Veltliner Eiswein von Hirtzberger, Jahrgang 1983. Ja, 1983! Flüssige Geschichte. Unglaublich konzentriert.
- Riesling Beerenauslese von Becker aus 2003. Ein Dessert für sich.
Es war so ein Abend, bei dem alles gepasst hat: das Wetter, die Gesellschaft, das Essen, die Weine – und die Stimmung. Keine große Party, kein Drama – gute Gespräche, echtes Genießen.
Geisenheim hat mal wieder gezeigt, wie viel Lebensqualität in einem kleinen Moment stecken kann. Und ja – Käse, Boule und Wein werden diesen Sommer wohl öfter passien.