Die Rebsorte Aligoté

Wenn es um französische Weißweine geht, denken viele zunächst an die berühmten Rebsorten Chardonnay, Chenin Blanc oder Sauvignon Blanc. Doch abseits der großen Namen gibt es eine weniger bekannte, aber ebenso interessante Rebsorte: Aligoté. Diese Traube hat in den letzten Jahren zunehmend an Beliebtheit gewonnen und bietet Weinliebhabern eine erfrischende und charaktervolle Alternative. Ein toller Kommilitone hat zu einem spannenden Aligote Tasting geladen – dies war der Anlass sich näher mit der Rebsorte auseinander zu setzen.

Herkunft und Verbreitung

Aligoté ist eine autochthone Rebsorte aus Burgund, Frankreich, wo sie seit dem 17. Jahrhundert kultiviert wird. Die Traube ist vor allem in den Regionen Côte d’Or und Côte Chalonnaise verbreitet, hat jedoch auch in anderen Ländern, wie zum Beispiel Italien, Ungarn und der Slowakei, Fuß gefasst. Dort wird er vorrangig für die Schaumweinproduktion genutzt. In Burgund wird Aligoté oft als „der kleine Bruder des Chardonnays“ bezeichnet, da sie in der gleichen Region gedeiht, jedoch andere Eigenschaften aufweist. Trotzdem muss ich dieser Aussage zustimmen – Chardonnay ist auch für mich die größere Rebsorte.  Aus dem Schatten des großen Bruders kommt der Aligote nicht heraus.

Charakteristika des Aligoté-Weins

Aligoté-Weine sind in der Regel frisch, lebhaft und fruchtig. Die Aromen reichen von grünen Äpfeln und Zitrusfrüchten bis hin zu floralen Noten und einer mineralischen Note, die oft mit dem Terroir der Region verbunden ist. Die Weine sind in der Regel trocken, mit einer knackigen Säure, die sie zu idealen Begleitern für verschiedene Gerichte macht. Ein eher einfacher Speisebegleiter.

Ein besonderes Merkmal des Aligoté der „breiten Masse“ ist seine Fähigkeit, die Frische und Leichtigkeit eines Weins zu bewahren. Es gibt jedoch zahlreiche Winzer und Winzerrinnen, welche viel mehr aus dieser Rebsorte herausholen können.

Aligoté und die Gastronomie

Aligoté ist bekannt als Begleiter für einfache Gerichte. Seine frische Säure harmoniert wunderbar mit Meeresfrüchten, Geflügel und leichten Salaten. Im Burgund wird Aligoté häufig für die Zubereitung des berühmten Cocktails „Kir“ verwendet, bei dem ein Schuss Cassis (Schwarze Johannisbeerlikör) zu einem Glas Aligoté hinzugefügt wird. Diese Kombination bringt die fruchtigen Noten des Weins perfekt zur Geltung und ist ein beliebtes Getränk in der Region.  

Die Zukunft des Aligoté

In den letzten Jahren hat Aligoté eine Renaissance erlebt. Immer mehr Winzer entdecken das Potenzial dieser Rebsorte und experimentieren mit verschiedenen Anbau- und Vinifikationstechniken, um die besten Eigenschaften der Traube hervorzuheben. Die Nachfrage nach handwerklich hergestellten Aligoté-Weinen steigt, und immer mehr Weinliebhaber schätzen die Qualität und den Charakter dieser oft übersehenen Sorte.

Fazit

Aligoté ist eine Rebsorte, die es wert ist, entdeckt zu werden. Mit ihrer Frische, Vielseitigkeit und dem einzigartigen Charakter bietet sie eine spannende Alternative zu den bekannteren Weißweinen. Zudem auch eine preiswertere Alternative. Ein Glas Aligoté kann Ihnen neue Geschmackserlebnisse und eine tiefere Wertschätzung für die Vielfalt der Weinwelt bieten. Die Vielfalt empfand ich als beeindrucken. Wobei für mich die verkosteten Weine eher durch Winzer geprägt waren als durch die Rebsorte oder das Terroir. Ich bin gespannt wann wir soweit sind um Weine aus dem Burgund hier präsentieren zu dürfen.